Die “integrierte Stadt” Rotterdam, ein Beispiel für Berlin?

Guten Abend, Damen und Herrn, Es ist für mich eine grosse Ehre und Vergnügen teil zu nehmen an diesem Debat hier in Berlin „Die integrierte Stadt Rotterdam, Ein Bespiel für Berlin? Mein Vortrag enthalt drei Hauptlinien. 1) Die DNA von Rotterdam ist international: “Welthafenstadt mit einer mächtigen Skyline und Architektur, 174 Nationalitäten und einem internationalen Netzwerk. Eine Stadt mit einem offenen Blick”. 2) Die DNA von Rotterdam ist unternehmerisch: “Hier zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will. Die richtige Adresse für Menschen, die etwas Neues schaffen möchten. Eine initiativreiche und sich ständig erneuernde Stadt”. 3) Die DNA von Rotterdam ist raue Schale, junger Kern: “Direkt und ungeschliffen, jung und noch formbar. Jeder kann eine Ergänzung sein und sich mit der Stadt verbinden. Stadt der Kreativität, der Kontraste und der Individualität”.

Die Welt ändert sich und Rotterdam ändert sich mit ihr. Rotterdam ist eine moderne, dynamische Welthafenstadt mit einer großstädtischen, internationalen Ausstrahlung. Das Erste, was auffällt, sind der Hafen und die Skyline moderner Architektur, mit in der Mitte die Erasmusbrücke, das Symbol der Verbindung.

Am wichtigsten sind jedoch die Menschen. Rotterdam ist eine Stadt von Jung und Alt. Von Menschen, die hier geboren oder aus allen möglichen Teilen der Welt zugewandert sind. Rotterdam ist damit eine Stadt, in der Kulturen aus der ganzen Welt zusammentreffen. Rotterdam ist mit 174 Nationalitäten eine der vielfältigsten Städte der Niederlande, wo Kinder und Jugendliche von Zuwanderern in der Überzahl sind. Schwerpunkte in diesem Zusammenhang sind: Die Entwicklung von Talenten, Die Gestaltung einer Stadt, in der die Menschen ihren Mitbürgern helfen, die intensiven Bemühungen um eine attraktive (Innen)Stadt, und der Einsatz aller möglichen Mittel für eine starke Wirtschaft. Bei allen diesen Punkten steht die Diversität im Mittelpunkt. So gibt es zum Beispiel eine neue Elite von kreative soziale Unternehmer. Sie bauen an eine neue Wirtschaft die sich gleichmässig einigt mit lokale und internationale Kontakten. Sie leben sogar das Leben in Superdiversität. Das fragt andere Politik.

Rotterdamer Politik Rotterdam hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem seit Mitte der 70er Jahre zu einer interkulturellen Stadt entwickelt. Seit den 70er Jahren hat sich die Stadt immer in irgendeiner Weise integrationspolitisch für Zuwanderer und ihre Nachkommen engagiert. In dieser Integrationspolitik unterscheiden wir fünf Phasen:

  1. Akkomodative Politik
  2. Behebung sozialer Benachteiligung
  3. Bürgerschaftspolitik
  4. Diversitätspolitik
  5. Partizipation

In Rotterdam betreiben wir keine spezifische Zielgruppenpolitik mehr, Partizipation steht ganz im Vordergrund: wir wollen, dass jeder Einzelne in der Stadt je nach Können seinen Beitrag leistet, seine Talente entwickelt und sein Engagement zeigt. Entscheidend ist nicht, woher jemand kommt, sondern was er macht.

*Obwohl die ethnische Zugehörigkeit immer weniger ins Gewicht fällt, dürfen wir unsere Augen nicht davor verschließen, dass einige Probleme in erhöhtem Maße unter bestimmten Migrantengruppen auftreten. Soziale Zusammenhang ist nur am Ebene der Strassen selbstverständlich. Deshalb investieren wir in Strassen. Ungefähr 1700 Strassen sind activ und machen viele Sachen zusammen von Sprachkurse bis eine Freud- und Leidwoche.

Rotterdamer Situation. Bevor ich auf die Diversitätspolitik in Rotterdam zu Sprechen komme, möchte ich gerne kurz auf die Zusammenarbeit mit Amsterdam eingehen, bei der es zu erfreulichen Ergebnissen gekommen ist. Diese Ergebnisse zeigen sich unter anderem im gemeinsamen Bericht 'De Staat van Integratie', dem 'Stand der Integration'. Der Bericht ist eine Verarbeitung und Analyse von existierenden statistischen Daten über Zuwanderer in Amsterdam und Rotterdam, der von den beiden Universitäten – der UVA Amsterdam und der Erasmus Universität Rotterdam – unter der Leitung von porf. dr. Han Entzinger und prof. dr. Paul Scheffer ausgeführt wurde.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen von Han Entzinger und Paul Scheffer

a) Die Integration in Rotterdam ist zum größten Teil vorbei. Die Stadt gilt in zunehmendem Maße als Durchgangsstation, sie hat eine äußerst heterogene Bevölkerung und ändert sich schnell.

b) Je mehr Zeit vergeht, desto unbedeutender wird der Unterschied zwischen Menschen mit und Menschen ohne Migrationshintergrund. Ein Migrationshintergrund ist schon lange nicht mehr ausnahmslos ein Indikator für soziale Benachteiligung, die Zuwanderer in Rotterdam werden immer heterogener und vermischen sich immer mehr mit der einheimischen niederländischen Bevölkerung.

c) Die Politik müsste grundsätzlich von der Gleichheit aller Bürger ausgehen.

Veränderter Fokus innerhalb der Politik. Durch den veränderten Fokus innerhalb unserer Politik haben wir einige wichtige Sachen gelernt, zum Beispiel, dass es wünschenswert ist, gemeinsam zu arbeiten und leben in einer Stadt, in der die Rotterdamer im Mittelpunkt stehen und nicht ihre Herkunft. Dieser Fokus verlangt auch eine andere Rolle von Bürger und Staat sowie andere (Arbeits)Vereinbarungen zwischen diesen beiden Parteien.

Für uns als Stadt ist es wichtig, Diversität als Quelle der Veränderung und Erneuerung zu sehen und nutzen. Innovation fängt nicht erst an, wenn Geld zur Verfügung steht, sondern bei der Entwicklung einer Kultur, in der jeder aufgenommen wird, in der man einzigartig sein kann und man sich aus dieser Einzigartigkeit heraus mit andern verbinden kann. Genau diese konstruktive Interaktion führt zu meist unerwarteten Innovationen!

Ein Beispiel dazu ist Sprache ganz Nah, eine Sprachkurse mit einem diplomierten Lehrer, der unterstützt wird von Arbeitslosen. Diese Arbeitslosen nehmen wieder teil an der Gesellschaft. Mit viele praktische Informationen über das Alltägliche und Trips. Sprache ganz Nah ist eine Brücke zwischen formal und non formal.

Eine andere Haltung und eine andere Vorgehensweise: Die Essenz ist den Mensch in den Vordergrund zu stellen:

a) Wir greifen Initiativen von Einwohnern schnell auf und unterstützen sie ohne sie zu übernehmen (Einwohnerinitiativen)

b) Wir achten auf Themen mit kleineren Umfängen und auf den menschlichen Aspekt (Sprachinitiativen)

c) Einwohner und Mitarbeiter (auch die Polizei ist dabei) der Stadt bestimmen zusammen, welche Probleme bezüglich Lebensqualität und Sicherheit in der Nachbarschaft als Erstes gelöst werden müssen (die Nachbarschaft regiert).

d) Wir erwarten von jedem das man partizipiert. Stufen niedriger machen hilft dabei. So gibt es zum Beispiel Sprach- und Erziehungsunterstützung auf der Schule nebenan ihrer Kinder.

e) Bürger arbeiten mit Partnern in der Stadt zusammen und kommen so zu innovativen Ideen, mit denen sie dem Stadtbild gemeinsam Gestalt geben können (Initiative der Stadt)

Nicht nur veile kleine, aber auch einzige grosse Millionen Investierungen. Jedes Jahr wählen die Rotterdammer so ein grosses Stadtinitiativ. Das erste Jahr hat eine Skypromenade (Luchtsingel) mit kleine Parke dazu gewonnen. Die Skypromenade verbindet das Zentrum mit dem Norden. Viele Migranteneinwohner sind beschäftigt mit der Planung von Aktivitäte in dieser drei Parken.

 

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